Fibromyalgie

Sie haben die Diagnose Fibromyalgie erhalten oder denken Sie könnten es haben?
Folgende Fakten helfen:
1. diese Diagnose besser einzuordnen
2. zu verstehen, was warum hilfreich sein kann

Fibromyalgie – körperliche oder psychische Erkrankung?
Fibromyalgie ist nicht nur eine Diagnose, sie ist ein Politikum. Ärzte und Psychotherapeuten streiten hier um die Deutungshoheit: ist es nun eine „rein körperliche“ rheumatische Erkrankung oder eine „rein psychosomatische“?

Die Körper-Psyche-Trennung ist wissenschaftlich nicht haltbar.
Wie die Forschung der letzten 10-15 Jahren in so unaussprechlichen Disziplinen wie Psycho-Neuro-Immunologie belegt, sind Körper und Psyche generell untrennbar miteinander verknüpft.

Wenn du dich z.B. über deinen lauten Nachbarn ärgerst, schüttest du Stresshormone aus, die deinen Körper verändern – von Schweißdrüsen über Muskulatur, Magen-Darm bis hin zu deinem Immunsystem.

Rolle der Psyche bei körperlichen Erkrankungen
Aber nehmen wir nun an, es wäre eine vornehmlich körperliche Erkrankung, vergleichbar mit einem gebrochenem Bein:

Auch hier spielt die Psyche eine Rolle.

Stimmung, frühere Schmerzerfahrungen, frühkindliche Bindungsqualität u.v.m. bestimmen, wie sehr das gebrochene Bein schmerzt.

Ein Beinbruch geht recht schnell vorbei, Fibromyalgie ist ein längere Geschichte. Bei allen längeren, also chronischen Erkrankungen steigt die Rolle der Psyche exponentiell:

Wie sehr wir leiden, wie sehr wir unser Leben weiterhin meistern, wie starke Schmerzen wir empfinden und letztlich auch wie gut der Körper Heilungsprozesse in Gang setzten kann, wird bei jedem einzelnen Menschen von seiner Psyche – oder man kann auch sagen von seinem zentralen und peripherem Nervensystem mitbestimmt.

Daher kann eine psychologische Begleitung entscheidend sein, um aus einer Abwärtsspirale eine Aufwärtsspirale zu machen. Und das geht so:
  • Ängste und Grübelfallen rund um die Erkrankung bearbeiten
  • Ruhe und Entspannung im Symptomchaos finden
  • Mit dem Prinzip der kleinen Schritte aus Vermeidungs- und Überforderungs- Zusammenbruchs-Teufelskreisen rauskommen
  • Einen liebevollen, freudvollen Umgang mit sich selbst und dem Leben (wieder) aufbauen

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Nun gehen wir mal davon aus, dass Fibromyalgie psycho-somatisch begründet ist:
Wie entstehen diese ganzen Symptome?
Wie lässt sich das therapieren?
Das sagt die Forschung:

Psychologen nennen übrigens den Symptomkomplex bei Fibromyalgie Somatoforme Schmerzstörung bzw. Somatisierungsstörung. Hier ein paar relevante Forschungsperspektiven:

Mögliche Ursache „Früher Stress“
Die ACE-Studie (Adverse Childhood Expierience Study) zeigt an einer Stichprobe von 17.000 US-Amerikaner eindrücklich, den Zusammenhang zwischen kindlicher Traumatisierung und der späteren Entwicklung von körperlichen und psychischen Erkrankungen. Menschen, die in ihrer Kindheit Vernachlässigung, emotionalen, körperlichen oder sexuellen Missbrauch, psychische Erkrankung der Eltern etc. erlebt haben, haben ein vielfach erhöhtes Risiko für: 

  • Autoimmunerkrankungen
  • Krebs
  • Asthma
  • Alzheimer
  • Wahrscheinlichkeit von Unfällen
  • Psychische und psychosomatische Erkrankungen
  • verfrühte Sterblichkeit

Achtung:
Gerade Frühtraumatisierungen sind oft nicht erinnert. Im therapeutischen Gespräch können jedoch Hinweise aus der Familienkonstellation etc. und Auswirkungen in Körper und Psyche ausgemacht werden. Die konkreten Traumaerinnerungen zeigen sich oft erst im Laufe der Therapie.

So entsteht z.B. der Schmerz im Körper:
(Bindungs)Traumen  –> Stressachsenentgleisung. –> chronischer Stress  –> Entwicklung chronischer Entzündungsprozesse. –> Sensibilisierung der Schmerzwahrnehmung

bzw. (Bindungs)Traumen –> Dissoziation –> Trigger + Körpererinnerungen (mehr dazu siehe nächster Abschnitt!)

Die gute Nachricht:
Die Forschung zeigt: Psychotherapie wirkt! 

  • Der Stress im Körper und in der Seele wird reduziert
  • Schmerzen und Symptome nehmen ab
  • Die Lebensqualität steigt

Wie wird aus extremen Stress ein Trauma?
Wieso entstehen dabei Schmerzen und andere Körpersymptome?
Was hilft?

 Hierzu müssen wir verstehen, was unser Körper und unser Gehirn tut, um mit extremen Stress umzugehen:

Wir beurteilen die Situation
  • Hab ich Möglichkeiten, die Situation zu bewältigen?
  • Kann ich davonlaufen? FLIGHT
  • Kann ich angreifen? FIGHT
  • Hilft gar nichts? Todstellen… FREEZE

In Stresssituationen, in denen wir keine Handlungsmöglichkeiten mehr hatten, hat unser Gehirn als letzte Möglichkeit die Dissoziation (Abspalten, nichts mehr spüren). Dies hilft uns zu überleben.

Jedoch bleiben dissoziierte Erfahrungen wie eingefroren im Nervensystem zurück. Sie verschwinden nicht mit dem sonst üblichen Vergessensprozessen. 

Körperliche Schmerzen, Schwitzen, Übelkeit, Angst, Bauchschmerzen, Kloß im Hals, Schwere in den Beine, Erstarren, u.v.m. bleiben in dem Moment konserviert und können durch Trigger wieder reaktivert – also genauso wieder erlebt werden. 

Da beim Wiedererleben der Kontext fehlt, verstehen wir die Symptome nicht und interpretieren sie als körperliche Krankheit. So zeigt sich z.B. dass der typische Ganzkörperschmerz, den Fibromyalgie-Patienten haben, sich in der therapeutischen Arbeit oft als Dissoziationssymptom herausstellt.

Bei Bearbeitung des Ursprungstraumas zeigt sich dieser Schmerz in der Therapiestunde bei bestimmten Themen besonders intensiv und verschwindet nach der Bearbeitung. Meist dauert es jedoch eine Weile, bis die psychischen Schutzmechanismen sich allmählich auflösen, so dass am Ursprungstrauma gearbeitet werden kann.

Mit diesen Methoden können im Körper sitzende Traumen gelöst werden:

1. Achtsamkeit, Entspannungstraining

2. Bindungs- und körperorientierte Gesprächstherapie

3. Arbeit mit inneren Trauma- Anteilen

4. Verhaltenstherapeutische Übungen

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